Sonne, UV-Strahlung und Hitze stellen eine ernste Gefahr am Arbeitsplatz dar – besonders im Dachdeckerhandwerk. Die Belastung steigt stetig, nicht zuletzt durch den Klimawandel. Deshalb unterstützt die BG BAU mit praxisnahen Materialien, Checklisten und konkreten Empfehlungen für besseren Sonnen- und Hitzeschutz auf der Baustelle.
Warum Hitze- und UV-Schutz im Dachdeckerhandwerk so wichtig ist
UV-Strahlung kann Haut und Augen schwer schädigen und das Risiko für weißen Hautkrebs deutlich erhöhen. Auch Hitze wirkt sich direkt auf den Kreislauf und die inneren Organe aus – im schlimmsten Fall mit lebensbedrohlichen Folgen. Obwohl das Bewusstsein für diese Risiken wächst, steigt die Zahl der Erkrankungen weiter an. Für Unternehmen heißt das: Schutzmaßnahmen regelmäßig überprüfen und anpassen.
Die wichtigsten Schutzmaßnahmen auf einen Blick
1. Raus aus der Sonne – Arbeitsbereiche intelligent planen
- Arbeitsplätze möglichst nach innen verlagern (z. B. Vorfertigung in Hallen).
- Außenarbeitsplätze mit Sonnensegeln oder Wetterschutzzelten verschatten.
- Arbeiten in den Randzeiten durchführen – direkte UV-Strahlung zwischen 11:00 und 16:00 Uhr möglichst meiden.
2. Sommertaugliche Ausrüstung bereitstellen
- Sonnenbrillen mit UV-Schutz zur Verfügung stellen.
- Beschäftigte mit UV-Schutzkleidung (langärmelig!) ausstatten.
- Kopfbedeckungen mit Nackenschutz bereitstellen.
- Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 50 griffbereit halten.
- Frühzeitige Unterweisungen zum richtigen Umgang mit PSA durchführen.
3. Runterkühlen mit System – Hitzeschutz organisieren
- Einen betrieblichen Hitzeaktionsplan erstellen.
- Ventilatoren oder Klimaanlagen in Pausen- und Arbeitsräumen einsetzen.
- Regelmäßige Trinkpausen einplanen.
- Kostenfreies Trinkwasser oder alkoholfreie Getränke zur Verfügung stellen.
UV-Index und Hitzebelastung: Gefahren richtig einschätzen
Nicht jeder sonnige Tag ist gleich gefährlich – und auch bewölkter Himmel schützt nicht automatisch vor UV-Strahlung. Wetter-Apps helfen, UV-Belastung und Hitzewarnungen einzuschätzen. Schon ab UV-Index Stufe 3 sind Schutzmaßnahmen erforderlich, ab Stufe 6 ist die Belastung hoch.
Wichtig: Arbeitsmedizinische Vorsorge
Wer regelmäßig mehr als eine Stunde im Freien arbeitet, hat Anspruch auf eine arbeitsmedizinische Vorsorge. Hier kann auch die Betriebsärztin oder der Betriebsarzt beraten, ab wann gesundheitliche Gefährdungen durch UV-Strahlung oder Hitze bestehen.
Unterstützung durch die BG BAU
Die BG BAU bietet umfassende Unterstützung:
- Infos und Materialien zum UV-Schutz:
👉 www.bgbau.de/uv-schutz - Arbeitsmedizinische Beratung und Vorsorge durch den ASD der BG BAU:
👉 www.amd.bgbau.de
Fazit
Sonnenschutz ist Gesundheitsschutz! Dachdeckerbetriebe sind gut beraten, ihre Hitzeschutzmaßnahmen regelmäßig zu prüfen und Mitarbeitende aktiv zu unterstützen. Denn nur wer geschützt arbeitet, arbeitet langfristig gesund – und leistungsfähig.