Dachdeckerhandwerk trifft Politik

Jan. 15, 2024 | Presse

Aus dem Verband

Infobriefe

Handwerk trifft Politik

Auf Initiative des Dachdeckermeisters Klaus van Geffen, Inhaber der Van Geffen Bedachungen GmbH in Tönisvorst, diskutierten Diana van Geffen, der Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Plum (CDU) und unser Assistent der Geschäftsführung Maximilian Schmitz über das Thema Bürokratieabbau im Dachdeckerhandwerk .

Zeit, zu machen

Längst ist die Bürokratiebelastung, die Belastung durch Dokumentationen und Nachweise, keine lästige Nebensache im Alltag, sondern ein struktureller Zukunftsfaktor im Handwerk. Der Frust bei den Betrieben ist groß und das Vertrauen in die Gestaltungsfähigkeit der Politik schwindet. Es fehlt weiterhin an wirksamen Gegenmitteln, um dem alltäglichen Bürokratie-Wahnsinn und der Regulierungswut in Deutschland ein Ende zusetzten. Es besteht ein ernstzunehmendes Umsetzungsproblem der verantwortlichen politischen Akteure. Dies zeigt sich nicht zuletzt am neuerlichen Entwurf des Bürokratieentlastungsgesetz IV, welches deutlich hinter den Erwartungen eines erhofften Bürokratieabbaus bleibt und zahlreiche Vorschläge der Verbände schlichtweg ignoriert.

Bürokratieabbau jetzt!

Die aktuellen Probleme sind vielfältig. Die Zinswende, Materialknappheit, die Energiekrise, enorm hohe Grundstückskosten und der anhaltende Fachkräftemangel setzen das Handwerk unter Druck. Doch nicht nur externe Faktoren machen den Bauunternehmen zu schaffen. Die Bauämter sind mit ihren eigenen Bestimmungen völlig überlastet, was zu Verzögerungen und Frust führt. Gerade kleine Betriebe sind überproportional von der Bürokratie betroffen, da sie identische Anforderungen wie Großunternehmen erfüllen müssen, ohne auch nur annähernd vergleichbare Ressourcen zu haben.

Die Vielzahl an Dokumentations- und Berichtspflichten erhöht den Verwaltungsaufwand erheblich. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass vier von fünf ausgebildeten Handwerksmeistern angeben, sich nicht selbstständig machen zu wollen, weil sie “Angst” vor der Bürokratie haben. Kleine und mittlere Unternehmen müssen mittlerweile bis zu sechs Prozent ihres Jahresumsatzes für die Befolgung regulatorischer Vorgaben aufwenden. Die Masse an Regelungswerken, darunter Bauordnungen, Verwaltungsvorschriften, technische Baubestimmungen, Ersatzbaustoffverordnungen, Bodenschutzverordnungen, Kreislaufwirtschaftsgesetze, Abfallrechte und zahlreiche DIN-Normen sowie kommunale Regelungen im Bereich von Grün- und/oder Photovoltaik-Projekten, macht es schwer, den Überblick zu behalten und führt zu unnötigen bürokratischen Hürden.

Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert dringend eine Überprüfung und Vereinfachung der bürokratischen Prozesse sowie eine stärkere Unterstützung und Entlastung der kleinen Betriebe in der Bauindustrie.

Die Liste an dringend notwendigen Änderungen im Bereich des Abbaus der in Deutschland vorherrschenden bürokratischen Hürden bleibt damit auch weiterhin groß. Überregulierung, komplizierte Genehmigungsverfahren, fortlaufende Änderungen und überforderte Ämter. Es braucht einen grundlegenden Mentalitätswechsel von Gesetzgebung und Verwaltungsvollzug, hin zu einer praxis- und lebensnahen Rechtsetzung.

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Plum für den guten Austausch und setzen darauf, dass er unsere Anregungen mit nach Berlin nimmt.

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