Das neue Lehrjahr steht bevor und für viele Jugendliche beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Damit die Ausbildungszeit für beide Seiten erfolgreich wird ein paar Tipps zum Einstieg, die auch für die nächsten Jahre/den nächsten Azubi berücksichtigt werden sollten, denn über Erfolg und Misserfolg einer Ausbildung entscheiden oft die ersten Tage.
Tipp 1
Willkommensschreiben
Ein Willkommensschreiben vor Ausbildungsbeginn hilft dem Azubi, sich auf den ersten Arbeitstag vorzubereiten und signalisiert Wertschätzung. Neben einem freundlichen Willkommensgruß sollten im Schreiben Hinweise zum Ablauf für den 1. Tag stehen. Wann soll der Jugendliche da sein? Was soll er mitbringen?
Willkommensmappe erstellen
Hilfreich ist eine Willkommensmappe, in der der Lehrling zum Beispiel Informationen über die Produktpalette und Leistungsangebote des Unternehmens, aber auch zur Geschichte des Ausbildungsbetriebes und zur Arbeitsphilosophie findet. Besonderheiten wie Auszeichnungen oder außergewöhnliche Projekte können auch Bestandteil der Mappe sein. Dies gibt dem Auszubildenden Sicherheit, zum Beispiel im Umgang mit Kunden. Sinnvoll sind auch Informationen über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Sozialleistungen und ggf. Unterstützung bei der Wohnungssuche (entsprechende Artikel aus diesem Newsletter in die Willkommensmappe heften).
Begrüßung ist Chefsache
In der Regel sollte der Chef oder die Chefin die Azubis begrüßen. Es zeigt gleich zu Beginn der Ausbildung, dass auch die Lehrlinge wichtig sind und wertgeschätzt werden. Der zuständige Ausbilder kann die Aufgabe übernehmen, sollte der Betriebsinhaber verhindert sein.
Vorstellung eines Ansprechpartners, Berufskleidung, Werkzeugkoffer
Optimal ist es, wenn für die gesamte Ausbildungsdauer ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. Eine schöne Geste: dem Azubi schon einen Werkzeugkoffer und viel-leicht sogar die Berufskleidung bereitstellen.
Betriebsrundgang zur Einführung
Bevor es richtig losgeht, ist eine Betriebsführung und Vorstellungsrunde angebracht. So findet sich der Auszubildende schnell alleine zurecht und fühlt sich nicht verloren. Dabei sollte der Azubi zumindest alle für ihn wichtigen Räume sehen. Die Betriebsführung ist eine gute Gelegenheit, gleich die Kollegen kennenzulernen. Vor allem sollte für den Azubi schnell klar sein, wer seine Ansprechpartner sind. Denn er muss wissen, an wen er sich mit welchen Fragen wenden kann – sonst fragt er womöglich gar nicht.
Betriebsregeln erläutern
Gerade in einer neuen Umgebung helfen Regeln beim Einstieg ins Berufsleben. Die Betriebsregeln sollten Ausbilder auf jeden Fall schriftlich aushändigen und Azubis sollten informiert werden über:
a) Arbeitssicherheit: Schutzverordnung beachten
b) Kleiderordnung und Handynutzung
c) Regelung der Arbeits- und Pausenzeiten
d) Ansprechpartner bei Krankheit
e) Infos zum digitalen Berichtsheft
f) Ablauf in der Berufsschule
Arbeitsplatz vorbereiten
Hat der Azubi einen eigenen Arbeitsplatz, sollte dieser vorbereitet sein, zum Beispiel Schlüssel für den Spind, ein eigenes E-Mail-Konto, notwendige Passwörter zum Einloggen. Auch das gibt ein Gefühl der Wertschätzung.
Berufsschule informieren
Die zuständige Berufsschule muss umgehend schriftlich unterrichtet werden.
Ärztliche Untersuchung bei unter 18jährigen
Vor Eintritt ins Berufsleben müssen sich unter 18jährige einer gründlichen ärztlichen Untersuchung unterziehen, die nach einem Jahr wiederholt werden muss.
TIPP 2
Ausweis über den beruflichen Werdegang ausfüllen
Von Beginn der Ausbildung an dokumentieren, welchen Werdegang der Auszubildende vornimmt / welche Sonderkurse werden belegt etc..
TIPP 3
Immer noch aktuell: Erfolgreich Ausbilden!
Empfehlungen zur gelungenen Durchführung einer betrieblichen Ausbildung im Dachdeckerhandwerk.
https://dachdeckerdeinberuf.de/info-center/downloads?key=1-18&cHash=34f979389a4d982932a8539a3fbeabde
TIPP 4
Schwerpunkt der Ausbildung für Gewerbliche festlegen:
Die neue Ausbildungsform setzt auf einen Schwerpunkt im dritten Ausbildungsjahr. Das bedeutet konkret: Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren werden alle Auszubildenden inhaltlich gleich ausgebildet. Dann erfolgt über maximal sechs Monate die zusätzliche Vertiefung in einem der fünf Schwerpunkte: Dachdeckungstechnik, Abdichtungstechnik, Außenwandbekleidungstechnik, Energietechnik an Dach und Wand oder Reetdachtechnik.
TIPP 5
Tariflohn in der Ausbildung beachten
z.Zt.: die Ausbildungsvergütung im Dachdeckerhandwerk bis 30.09.2024
1. Ausbildungsjahr: 860,00 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.040,00 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.320,00 Euro
TIPP 6
Vorlage für den betrieblichen Ausbildungsplan in der BIBB – Umsetzungshilfe
Die Umsetzungshilfen aus der Reihe ‘Ausbildung gestalten’ unterstützen Ausbilder und Berufs-schullehrer in der täglichen Arbeit: Das Heft beschreibt die Umsetzung der Ausbildungsordnungen sowie der Rahmenlehrpläne und gibt Tipps zur Gestaltung der Ausbildung. Download als PDF: http://bit.ly/BIBB-Umsetzungshilfe
TIPP 7
Ausbildungsbetrieb in die Portale https://digi-tab.de/register/?digi=1
des Dachdecker-Verbandes Nordrhein und auf https://ausbildung.dachdeckerdeinberuf.de
eintragen (wenn noch nicht geschehen) und den Azubi auf die dortigen Download-Möglichkeiten /Informationen hinweisen
TIPP 8
Leistungen der SOKA DACH während und nach der Ausbildung berücksichtigen.
https://soka-dach.de/leistungen/ausbildungberufsbildung/
TIPP 9
Hilfe statt Ausbildungsabbruch
Schlechte Noten in der Berufsschule? Das ist kein Grund für einen Ausbildungsabbruch. Es gibt Hilfe bei schulischen Problemen. Nehmen Sie Anteil an der Ausbildung und fragen Sie beim Azubi nach, ob es Schwierigkeiten gibt.
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/ausbildung-sorgen-probleme
Hier helfen ggf. Programme zur Unterstützung der Auszubildenden wie die Assistierte Ausbildung (AsA flex).
Suchen Sie den Kontakt!
https://www.hwk-aachen.de/artikel/assistierte-ausbildung-asa-flex-33,0,668.html